Der Baum ist weg! – Wie die Burschen den Maibaum am Gelände der Bundeswehruni klauten

Am 08. Mai 2019 schlug die Maibaum-Taskforce der Birker Burschen Unterhaching und der Burschen Ottobrunn zu. Ziel war der neue Maibaum der Bundeswehruniversität in Neubiberg.

Mit Verlass auf die vermeintliche Sicherheit des Geländes lag der Maibaum vergleichsweise unbewacht da. Im Gegensatz zu den „zivilen“ Maibaumwachen ist es allerdings verboten, einfach so das Gelände einfach so zu betreten. Doch davon ließen sich die Burschen natürlich nicht abhalten. Es ging trotzdem alles mit rechten Dingen zu, schließlich haben „die Birker Burschen aus Unterhaching […] vorher bei der Wache angefragt, ob sie auf das Gelände dürfen“, erklärt Michael Brauns, der Pressesprecher der Bundeswehruni. Die Wache wollte das Brauchtum nicht von den eigenen Feierlichkeiten ausschließen. Hilfe für die Burschen gab es aber nicht. Man durfte sich unter Einhaltung der gegebenen Regeln also dem Objekt der Begierde nähern.

Um 3 Uhr morgens ging es ganz früh los. 22 Unterhachinger Burschen und zehn Mitglieder des Burschenvereins Ottobrunn „König Otto I. von Griechenland“ schlichen zur Tat. Trotz Erlaubnis sollte das Unterfangen nicht einfach werden. Schließlich lag der Baum in einem Innenhof zwischen Gebäuden, in denen die Leute bei offenem Fenster schliefen oder zum Teil noch wach waren. Die Spezialeinheit musste also schnell und leise agieren.

Gesagt, getan: Ohne Wache konnte niemand verhindern, dass die Burschen den Baum schulterten und etwa einen Kilometer über das Bundeswehr-Gelände bis zur Kapelle trugen. An dieser Kapelle stand der Wagen, auf den der Baum aufgelegt und dann zum Ausgang geschoben wurde. Gegen halb fünf lag der Baum dann in Unterhaching.

Um den Maibaum bei Tag aufstellen zu können, mussten ihn die Studierenden auslösen. Um 7.30 Uhr klingelte das Handy des Unterhachinger Vorstands, ab 10 Uhr wurde verhandelt. Als Auslöse wurden eine Einladung zum Maibockfest der Bundeswehr sowie eine Maß und ein Essen für jeden vereinbar. Da die Einnahmen an einen gemeinnützigen Zweck gehen, wollte man sich nicht bereichern. Als kleines Zuckerl für die Diebe wird derzeit noch eine gemeinsame Teambuilding-Aktion der Burschen mit den Studierenden und Kameraden geplant.

Gegen 13.30 Uhr war der Baum schließlich zurück am Gelände, um kurz nach 16 Uhr stand der Baum dann endlich an seinem Platz und wacht über das Gelände der Bundeswehr – und wird die nächsten Jahre die Geschichte seines Ausflugs in die zivile Welt erzählen.